Heutige Tourendaten:

Insgesamt laufen wir heute 9,5 km in 10,5 Stunden. Mit vier Jochüberquerungen ergeben sich in der Summe 1.000 Abstiegs- und 750 Höhenmeter. Subjektiv jedoch fühlt es sich wie das Doppelte an AM und HM an.
Teilstrecke 4 auf der Karte

Unser Eindruck von der Friedrichshafener Hütte:

Die Friedrichshafener Hütte

Gut geführte und typische Berg-
hütte mit gemütlicher Gaststube
und einem resolut-freundlichen Hüttenwirt, der gerne Auskunft über Wetterverhältnisse und Strecken-
zustände erteilt. Die Lager befinden sich unter dem Dach und sind relativ großzügig angelegt.
Detailinfo zur Friedrichshafener Hütte

Die Blaue Glockenblumen ist häufig anzutreffen

Tag 5: Mittwoch, 23.08.2006: DARMSTÄDTER HÜTTE - FRIEDRICHSHAFENER HÜTTE

Über den Großen Kuchelferner

Lange haben wir überlegt und das Wetter beobachtet, bevor wir uns tatsächlich für die Strecke über den Ludwig-Dürr-Weg (513) entscheiden, der wohl schwierigsten Etappe der Verwall-Runde. Doch da sich der heutige Morgen mit strahlend blauem Himmel präsentiert und die Vorhersage einen durchweg schönen Tag verspricht, machen wir uns auf, um bis zum Abend zwei Gletscher und vier Jochs überquert zu haben.

Den Großen Kuchelferner - Gletscher überschreiten wir mit Grödeln

Immer rauf und runter

Zunächst steigen wir über den Großen Küchelferner hinauf zum Rautejöchl (2.752 m). Der mit einigen Spalten versehene Gletscher lässt sich in den Morgenstunden am besten mit Grödeln bewältigen, bis zum Rautejöchl muss dann lediglich noch eine sehr steile Passage überklettert werden. Die restliche Strecke bis nach oben geht in sehr kurzen Kehren.

Sonne und Weitsicht zur Belohnung

Auf dem Jöchl genießen wir bei einer kurzen Rast den herrlichen Ausblick und lassen uns von der Sonne richtig aufwärmen. Weiter geht's dann durch drei Karmulden mit zum Teil kleineren Firnfeldern und den weiteren drei Jochs. Jenseits des Schönpleisjöchli (2.809 m) überqueren wir den kleineren Gletscher ebenfalls mit Grödeln. Nach dem vierten Joch, die allesamt im Auf- und Abstieg ausgiebige Geröllfelder bieten, gestaltet sich der letzte Wegabschnitt als lang auslaufender Panoramaweg.

Auf dem Rautejoch.

Das Glück ist mit den Doofen?

Unterwegs treffen wir nach der dritten Jochüberquerung so gegen 17:00 Uhr zwei junge Männer, die den Übergang in umgekehrter Richtung noch am selben Abend schaffen wollen - natürlich mit der Gletscherüberquerung in "spannender" Dunkelheit. Verrückt! Von der Hüttenwirtin erfahren wir später, dass sie den beiden dringend abgeraten hatte. Immerhin gibt's am nächsten Tag keine Meldungen über irgendwelche nächtlichen Bergungsaktionen oder gar Verunglückte...

Endlich am Ziel

Auf unserem Weg überbieten wir ganz bravourös die veranschlagten 6-7 Stunden und kommen nach etwa 10,5 Stunden ziemlich geschafft an der Friedrichshafener Hütte (2.138 m) an. Wir sind glücklich, dass es heute nicht geregnet hat, wer weiß, wie sich das dann auf unsere Zeit ausgewirkt hätte!

Geniale Aussicht und Steinmanderl-Landschaft auf dem Matnaljoch.

Obwohl gerade die Küche der Hütte geschlossen wurde, zaubert uns die sehr nette Hüttenwirtin aus den Vorräten zwei tolle Abendessen zusammen. Und schließlich haben wir bei lecker Speis (beste Spaghetti der Region!) und der Freude über ruhige Betten die Strapazen des Tages doch irgendwie überwunden.

Für mich bedeutete dieser Tag jedenfalls die anstrengendste Etappe der Verwall-Runde. Auf jeden Fall sollten viele Pausen eingeplant werden und der darauf folgende Tag eher ruhig angegangen werden.




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